Wir haben keine eigenes Auto, weil das schlichtweg in Berlin nicht unbedingt erforderlich ist und sich somit sehr viel Geld sparen lässt. Für unsere Ausflüge und Urlaubsreisen mieten wir Fahrzeuge, fliegen mit dem Flugzeug oder fahren mit der Bahn.
Eine Reise führte uns vor wenigen Wochen für ein paar Tage in die schönen Stadt Fulda. Fulda ist ein ICE-Bahnhof und lässt sich sehr gut mit dem Fernverkehr der Bahn erreichen.
Die Bahn hat ihre App DB Navigator stark verbessert. Über den Sparpreisfinder haben wir auch diesmal sehr günstige 1.-Klasse-Tickets gekauft. Infos zum antizyklischen Reisen und den Vorteil der 1. Wagenklasse findet ihr über die Verlinkungen. Weiterhin kann in der App die eigene Bahnkarte und das Ticket hinterlegt werden. Neu ist die Möglichkeit des Komfort Check-in. Dabei wird man nicht mal mehr kontrolliert, weil der Zugbegleiter angezeigt bekommt, das für den Sitzplatz eine Fahrkarte hinterlegt ist.
Nach Fulda hatten wir erneut in einem 6er-Abteil reserviert. Hier ist es immer etwas ruhiger (das Baby kann Schlafen) und wir können die Babyschale des Kinderwagens bequem auf den Sitzen abstellen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, reserviert drei nebeneinander liegende Plätze (für 2 Erwachsene + die Babyschale). Passt geradeso!
Im Zug konnten wir unsere Kleine in ihrer Babyschale wickeln (teilweise befinden sich in den Zügen auch klappbare Wickeltische in den großen barrierefreien Toiletten), notfalls in den Schlaf tragen und nebenbei bei einer guten Tasse Kaffee (die Bahn setzt seit einigen Jahren neben den Filtermaschinen auch hochwertige Kaffeevollautomaten ein) die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle (kostenloses W-Lan im ICE) schauen. So wurden die 3:20h für die 460km lange Strecke sehr kurzweilig.
Unterwegs stiegen dann die Kinderbetreuer der Bahn ein. In unserem Fall zwei Studentinnen, für die die Kinderbetreuung im Zug Hobby und zugleich Nebenerwerb ist. Die Kinderbetreuer sind in vielen ICEs am Wochenende und auf ausgewählten Strecken an Board (geeignet für Kinder ab 3 Jahren). Nachdem kurz vor Fulda keine Kinder mehr das Abteil der Betreuer aufsuchten, liefen diese durch den Zug, um ihr Angebot zu vermarkten. So sind auch wir in den Genuss eines ausführlichen Gespräches gekommen.
Die zweite Reise führte uns an die Ostsee. Auch hier verhalf uns der Sparpreisfinder zu sehr günstigen Tickets. Wir reisten von Montag bis Sonntag.
Problematisch kann bei vielen Tagen Aufenthalt die Gepäckmitnahme sein. Wir nutzen dafür einen Trolley, der von seinen Ausmaßen her immer noch in die oberen Ablagen im ICE passt. Zusätzlich nehme ich dann noch einen Seesack mit, der bequem in den Kinderwagen unten passt. Meine Frau hat dann noch den Babyrucksack mit den Wickelutensilien und Spielzeug bei sich. Ich trage den Rucksack mit Verpflegung und der Technik (Ladekabel, Kamera etc.).
Die Hinfahrt zur Ostsee absolvierten wir mit einem ICE 3 mit Lounge. In diesem Zug gibt es zwischen der 1. und der 2. Klasse einen Bereich mit ordentlich Stauraum. Hier konnten wir zusammen mit einer anderen Familie (auch zwei Erwachsene und ein Baby) die beiden Kinderwagen und das Gepäck unterbringen.
Wir haben uns diesmal für zwei Plätze in einer 4er-Sitzgruppe im Großraumabteil entschieden. Bei voller Auslastung und Platzbelegung wäre die Unterbringung der Babyschale entsprechend ungünstig gewesen.
Auf der Rückfahrt wollten wir zum ersten Mal das Kleinkindabteil (vorrangig für Reisende mit Babys und Kindern bis zu 3 Jahren) nutzen. Leider waren keine zwei Plätze mehr verfügbar. So haben wir zwei Plätze im Großraumabteil reserviert. Erstaunlich war, dass die Sitzreihen dort so viel Platz boten, dass wir die Babyschale zwischen uns stellen und unsere Kleine darin schlafen konnte. Im ICE 1 (Wagen Nr. 9) befindet sich am Übergang zur 2. Klasse in der 1. Klasse der Bereich für Rollstuhlfahrer. Dort können gegenüber auch Kinderwagen geparkt werden.
Auf dieser Reise haben wir vor Fahrtantritt die DB-Lounge im Hauptbahnhof Berlin und beim kurzen Zwischenstopp die DB-Lounge im Hauptbahnhof Hamburg getestet.
Unser Fazit: Die Lounges sind extrem gut besucht. Das Angebot an kostenlosen Heiß- und Kaltgetränken lässt manche Menschen zu Rüpeln werden. Sitzplätze werden wie am Ballermann belegt. Der Kaffee ist in der Hamburger Lounge besser als in der Berliner (kaum zu glauben, wir sind doch Hauptstadt). Die Kinderspielecke, wie im Hauptbahnhof Nürnberg, konnten wir in keinem der beiden entdecken. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg gibt es innerhalb der Lounge einen weiteren abgetrennten noch exklusiveren Bereich (für BahnComfort-Kunden). Eine kurze Rast zur Versorgung mit Getränken und Nutzung der sauberen Toiletten lohnt sich dennoch.